Der Zwang, Einsparungen für mehr Effizienz vorzunehmen, ist allerortens zu spüren. Das war auch die Grundidee bei dieser mutigen Basta-Neuinterpretation von Leonardo da Vincis "Das Abendmahl" als Tableau vivant.
Jesus muss die Hälfte seiner Jünger entlassen. Daher umgibt er sich jetzt anstatt mit 12 nur noch mit 6 Aposteln.
Ein kühner Perspektivwechsel: Er sitzt nun auch nicht mehr in der Mitte der Längsseite des Tisches, sondern an der Stirnseite. Diese Rolle übernimmt hier Tonmischer Martin Weiß. Verschiedene Apostel (Bis auf Judas, den wollte keiner übernehmen!) werden dargestellt durch die fünf Bastas und Beleuchter Tim Fohrmann. Für ihn ist nebenbei die Forderung "Oh Herr, es werde Licht!" in seinem Arbeitsalltag ganz normal.
Auch wenn der Titel des Bildes "Das Abendmahl" nahelegt, es ginge um Kulinarisches, so lässt da Vinci doch offen, was tatsächlich zum Verzehr gereicht wird.
Die moderne Basta-Fassung wird da um einiges konkreter: Es gibt Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen. Die Freude der Jünger darüber ist hier, anders als im Original, für den Betrachter deutlich erkennbar.
Es wird sich zeigen, ob diese moderne Interpretation von da Vincis Abendmahl ähnlich wie seinerzeit das Original auf Grund seiner korrekt wiedergegebenen perspektivischen Tiefe einen bahnbrechenden Einfluss auf die bildliche Darstellung des Abendlandes haben wird.
AR